Zu Annas Tux

Anna ist Theiresias Laptorin. Ihr derzeitiges Betriebssystem heißt "Microsoft Windows XP". Obwohl erst zwei Jahre jung, teilt Anna das Schicksal sehr vieler Computer: Das neueste System von KleinWeich verträgt sie nicht. Außerdem sieht der blinde Seher nicht ein, warum er Transparenz, 3D und tralala braucht. Theiresias Plan: Anna soll sich mit einem Pinguin anfreunden. Wie Theiresias und Anna dieses Vorhaben ge- bzw. misslingt, erfahren Sie in dieser kleinen Kolumne.

Donnerstag, 27. März 2008

ADRIANE - Unnahbares Linux?

Gespannt lauschte ich vor einigen Wochen der 96. Ausgabe des Computerclub 2 (CC2). Zu Gast waren während dieser Sendung von der CeBIT Klaus Knopper und seine Gattin, die u.a. ADRIANE vorstellten, ein rudimentäres Linuxsystem, das blinden Benutzerinnen und Benutzern eine Oberfläche mit wesentlichen Funktionen wie Notizen, Mail, Web, Multimedia und Chat zur Verfügung stellen will. Darüber berichtete der CC2 bereits zuvor. Das interessante: ADRIANE ist nun verfügbar. Das System ist auf der aktuellen Knoppix-DVD enthalten, die in Nr. 6 der Zeitschrift c't zu finden ist, und sollte von der bootfähigen DVD eigentlich mit der Eingabe „adriane“ gestartet werden können.

Problem 1: Wann ist diese Eingabe zu erledigen? Eine Sprachausgabe, die einen informiert, steht ja noch nicht zur Verfügung. Außerdem muss man bei blinden Benutzerinnen und Benutzern doch davon ausgehen, dass der Bildschirm in der Regel nicht benutzt wird. Gibt man am Eingabeprompt nichts ein, startet irgendwann die eigentliche KNOPPIX-Distribution, damit kann ein Blinder (im Defaultzustand!) nun wirklich überhaupt nichts anfangen, da standardmäßig KDE als Windowmanager verwendet wird, für den es derzeit noch keinen Screenreader-Support gibt. Also Eingabe auf gut Glück. Damit wäre die erste Hürde wohl spätestens nach drei Fehlversuchen genommen. Dabei wäre die Lösung einfach. Der gute alte Piepton. Er signalisiert: Jetzt „adriane“ oder „knoppix“ oder sonst etwas eingeben. Diese Information in ein kleine Textdatei oder in der c't abgedruckt und Problem eins wäre erledigt.

ADRIANE Startbildschirm

Problem 2: Hat man das ADRIANE-System erfolgreich zum Tanz aufgefordert, bleibt die Dame stumm. Der Grund hierfür ist menschlich aber im Bereich Accesability trotzdem fast unverzeihbar: Es wurden notwendige Pakete vergessen, und zwar ausgerechnet die für die Sprachausgabe. Der c't-Artikel weiß hier Rat. Er gibt drei Zeilen vor, die in die Textkonsole einzugeben sind. Blind ist dies jedoch unmöglich, denn der Autor versäumt zu erwähnen, über welche Kurztaste die Textkonsole erreicht werden kann.
Nachdem das System erfolgreich initialisiert wurde (wie auch immer man das ohne Sprache erfahren soll, im Zweifel einfach dann, wenn sich das CD-Laufwerk beruhigt) tippt man als erstes Ziffer 9 und dann die Eingabetaste. Nun muss folgender flotter Vierzeiler eingegeben werden:

wget http://knopper.net/k53update.deb
sudo dpkg -i k53update.deb
adriane-screanreader
exit


Zur Erläuterung:

  • Die erste Zeile holt die fehlenden Komponenten von Klaus Knoppers Website. Sie befinden sich in der Paketdatei k53update.deb.

  • Die nächste Zeile installiert besagtes Paket und damit die Komponenten
    Das dritte Zeilchen startet das Adriane-System mit den nachinstallierten Komponenten neu.

  • Exit beendet die Textkonsole und bringt Sie in das ADRIANE-Hauptmenü zurück.


Viel Freude beim Richtigtippen.

Leider führte die Nachinstallation bei mir auch nicht zum Erfolg, obwohl ich zum Testen einen Rechner der Spitzenklasse verwendete (IBM Thinkpad), bewahrte mich dies nicht vor dem Umstand, dass die eingebaute Soundkarte nicht funktionierte.
Ich probierte es dann noch auf meiner guten Anna in einer Virtuellen Maschine. Da bekam ich dann keine Netzverbindung zustande. Obwohl das mit anderen Linuxsystemen (Ubuntu und Sidux, OpenSuse) innerhalb der Virtuellen Maschine immer reibungslos lief.

Trotzdem warf ich einen Blick auf die Funktionen. Natürlich verwendet Klaus Knopper Standardsoftware. Als Texteditor, mit dem man u.a. Notizen anlegt, kommt Nano zum Einsatz, als Internetbrowser Elynks, zum E-Mail senden und empfangen wird Mutt benutzt. Diese Idee ist deswegen sehr charmhaft, da diese Programme auf grafischen Schnickschnack verzichten. Trotzdem sind sie sehr mächtig. So beherrscht das E-Mail-Programm Mutt alle gängigen Standards (POP 3 und IMAP). Außerdem kann man beliebig viele Mailkonten anlegen und benutzen.
Allein, es bleibt die Frage: Wie werden diese Programme bedient? Adriane ist so konzipiert, dass es vor allem vom Windowsumsteiger und von EDV-Neulingen benutzt werden kann. Es ist jedoch etwas schwer, richtig loszulegen, da sich die Hilfe beispielsweise komplett darüber ausschweigt, wie der Editor Nano zu bedienen ist. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Programmen. Ein ADRIANE-Handbuch vergleichbar zum sehr hilfreichen Knoppix-Handbuch fehlt leider komplett.

Es gibt also zwei Möglichkeiten:

  1. Man ist bereits Experte, dann kann man die Software sehr gut bedienen, dürfte aber die ADRIANE-Oberfläche nicht benötigen.

  2. Man ist kein Experte. Dann benötigt man einen solchen, der einen in die rudimentäre Bedienung von Mutt, Nano und Co. einweist und die Ersteinrichtung übernimmt.


Fazit:
ADRIANE in der vorliegenden Version bietet einen guten Überblick, wohin die Reise zukünftig gehen kann. Es ist aber noch weit davon entfernt, ein einsatzfähiges System zu sein. Insbesondere bedarf es einer gut ausgearbeiteten Dokumentation. Auf die Hilfe sehender Freunde kann man bei diesem pfiffigen Bedienungskonzept nicht hoffen. Es gibt halt einfach nichts "anzuklicken". Allein linuxaffine Nutzerinnen und Nutzer können hier helfen. Wer die nicht kennt, kann momentan das System nicht benutzen, zumal viele Einstellungen noch über Konfigurationsdateien vorzunehmen sind.

Die Einstellungen werden über Konfigurationsdateien vorgenommen, die über Nano editiert werden.

Ein letzter Punkt: Wie schaltet man eigentlich den Computer aus, auf dem ADRIANE läuft? Der Menüpunkt „Computer ausschalten“ wäre wirklich ein tolles Feature. Denn woher weiß der Ein- und Umsteiger, dass sie oder er wieder mit 9 in die Textkonsole wechseln muss, um „sudo halt“ einzugeben.

Sonntag, 13. Januar 2008

DUDEN Korrektor installieren

Mein Kampf mit dem DUDEN-Korrektor unter Windows war schon nicht unbeträchtlich. Aber was ich unter Ubuntu 7.10 zu erdulden hatte, war letztendlich nicht mehr feierlich. Die Schuld daran trägt mit Verlaub eindeutig der DUDEN-Verlag. Derweil die aktuelle Ubuntu-Distribution (auch schon bei Veröffentlichung des Korrektors) die Nummer 7.10 trägt, geben sie ein Produkt heraus, das zugesichert nur mit Ubuntu 6.06 zusammenarbeitet. Es dürfte in der Welt der freien Software wenige Menschen geben, die mit "solch alter" Software arbeiten. Auf den Hilfe-Seiten des Duden-Verlages gibt es zum Thema „Installation unter Linux“ so gut wie keine Hilfe. Immerhin erfährt man in den Hinweisen zur Installation unter Mac OS X, dass das Paket „doos_4.0.1_i386.deb“ zum Schluss installiert werden muss. Das ist viel wert, wenn man schon einmal eine Liesmich-Datei auf der CD vergebens suchte und mit der Try and Error Methode bei letzterem landete. Übrigens muss man sagen, dass der Support neuerer Ubuntu-Distributionen weiß Gott keine Hexerei wäre. Letztendlich halten auch diese alles vor, was der Korrektor benötigt. Das was hier gleich erklärt wird, ließe sich in einem Installtionsskript mit vier abgeänderten Zeilen (!) lösen. Nun denn schaffen wir uns selbst die Voraussetzungen, die der Rechtschreibprofi braucht.

Eigentlich geht es darum, zu überprüfen ob bestimmte Pakete, bereits installiert sind, und falls nicht, dieses nachzuholen. Wenn Sie ein wenig textkonsolenscheu sind, können Sie das zum Beispiel mit der Synaptic-Paketverwaltung machen. Diese erreichen Sie, indem Sie aus dem „System“-Menü zunächst „Systemverwaltung“ und dann „Synaptic-Paketverwaltung“ wählen. Klicken Sie entweder auf die Schaltfläche „Suchen“ oder drücken beherzt Strg + F. Jetzt geben Sie das Paket ein, dessen (Nicht)existenz zu überprüfen ist. Starten wir mit dem „kchmviewer“. Eingabetaste. Erscheint nach ihrer Suchanfrage vor dem Eintrag in der dargebotenen Liste ein grünes Kästchen, dürfen Sie frohlocken, das Paket ist bereits installiert. Ansonsten klicken sie einfach mit der rechten Maustaste auf den Eintrag „kchmviewer“ und wählen aus dem sich öffenenden Menü den Punkt „Zum installieren vormerken“.

DUDEN sei Dank, dürfen sie das Ganze noch mal üben. Diesmal suchen Sie bitte nach dem Paket „libstlport4.6c2“ und merken es, sofern noch nicht vorhanden, also graues Kästchen vor dem Suchergebnis, zur Installtion vor. Mussten sie kein Paket zur Installation vormerken, können sie die Paketverwaltung wieder verlassen. Sie haben bereits alles, was wir gleich brauchen. Ansonsten klicken Sie auf die Schaltfläche „Anwenden“. Dann organisiert sich Ihr Computer alles, was er im Folgenden benötigt.



Jetzt erst greifen Sie zur CD die Sie für – das sei anerkennend angemerkt – günstiges Geld beim Händler ihres Ver- oder Misstrauens erstanden haben. Rufen Sie dann mit dem Dateimanager Ihrer Wahl das Verzeichnis „/Ubuntu/Duden-Korrektor/“ auf. Dort finden Sie drei Dateien, die mit „.deb“ enden. Durch Doppelklick installieren Sie diese. Aber erinnern Sie sich: „doos_4.0.1_i386.deb“ muss der letzte Doppelklick gelten. Die restliche Reihenfolge sollte (hoffentlich!) egal sein. Haben sie Diesen Prozess ohne Fehlermeldung überstanden, sind sie mit der Installation fast fertig. Wenn es Fehlermeldungen gibt, schauen Sie bitte in dieser Diskussion, des Ubuntu-User-Forums vorbei.

Zu guter letzt müssen Sie Ihrer Maschine noch begreiflich machen, dass Sie den DUDEN-Korrektor auch wirklich benutzen dürfen. Legen Sie ihrem Rechner also die Lizenzdatei vor. Sie finden Sie im direkt auf der CD (licence.txt). Kopieren Sie sie in das Verzeichnis „/usr/share/doos/“.

Ab hier sollte dann alles so funktionieren, wie es in den kärglichen Unterlagen beschrieben wird.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Das CD-Laufwerk

Ich berichtete hier ja bereits, dass mein CD-Laufwerk streikt. Alle selbstgebrannten CDs mag es nicht, industriell gefertigte nimmt es. Heute spielte ich wieder mal ernsthaft mit dem Gedanken, es evtl. doch jetzt mal auszutauschen und dabei stellte ich mir die Frage: Was ist eigentlich mit RW-Rohlingen? Gefragt, probiert ... und oh Wunder, sie laufen. Nun ja, das hat natürlich jetzt etwas nach sich gezogen, denn ich konnte ja wieder von CD booten. Ich sage nur so viel: Diesen Beitrag verfasse ich unter Ubuntu 7.10 ...

Freitag, 26. Oktober 2007

Orca, der Mythos lebt

Bis jetzt hatte ich ja noch keinen Erfolg mit dem Bildschirmlese- und Vergrößerungsprogramm Orca. Gestern Abend habe ich es auf dem Rechner eines Freundes in Funktion gesehen und war ehrlich überrascht. Dort lief das neue Ubuntu 7.10. Hätte ich ein funktionierendes ROM-Laufwerk wäre allein Orca mir schon Grund genug, um von SIDUX auf Ubuntu umzusteigen.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Never change a running system ...

... aber wer sein System noch nie zerstört hat, der hat es andererseits noch nicht erlebt.

Ich kann wieder lesen! Jawoll! Denn meine graphische Benutzeroberflächen funktionieren sämtlichst nicht mehr. Ich bekomme noch einen graphischen Anmeldebildschirm, dann ist Sense. Ich gebe mein Passwort ein, bekomme einen schwarzen Bildschirm und lande dann wieder auf dem Anmeldebildschirm. Nun soll man wirklich nicht klagen. Es wäre weitaus schlimmer, bekäme ich nur noch einen schwarzen Bildschirm. Ich habe das gemacht, wovor sich eingefleischte Linux-Experten angeblich fürchten: Ein Distributionsupgrade. Ist ja auch so schön einfach "apt-get dist-upgrade". Ich freute mich schon auf den neuen GNOME 2.20, dessen Installation mir die durchrauschenden Zeilen verkündeten. Momentan muss ich sowohl auf den neuen GNOME als auch den alten KDE verzichten. Ich glaube, ich sollte meine Linux-Gehversuche vielleicht mal in virtuelle Maschinen verlagern. Könnte nur sein, dass mein guter Computer dafür etwas wenig Arbeitsspeicher besitzt. Leider habe ich momentan keine Zeit, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Schade eigentlich, denn für einige Sachen (CD Brennen, Bildbearbeitung ...), hatte ich Linux schon lieb gewonnen. Jetzt muss es halt weiter mit Windows gehen, bis ich mir wieder Zugang verschafft haben werde.

Samstag, 6. Oktober 2007

Wolfgang Back wundert sich im Blog des Computer Clubs 2 oftmals über die Eigenheiten und Fallstricke von Windows Vista. Doch scheint mir dies nun wirklich nicht unbedingt ein Microsoftspezifisches Problem zu sein. Es liegt glaube ich einfach an folgendem: Wenn man ein System nicht kennt, dann muss man sich immer erst mühsam einen Weg suchen, egal ob Apfel, Pinguin oder Fenster. Ich hatte bis dato ja ständig probleme meine externe NTFS-Platte einzubinden. Das Eintragen in der /etc/fstab verschaffte Linderung. Immerhin konnte ich danach auf der Platte alles anstellen. Ich musste aber einiges beachten: Wollte ich z.B. mehrere externe Laufwerke anschließen, musste die NTFS-Platte als erstes eingeschaltet werden. Da half auch der Eintrag in der fstab nichts. Irgendwie störten mich diese Kleinigkeiten doch. Habe mir heute mal die Manpage zu "mount" und "umount" durchgelesen und stellte fest, dass es manchmal einfacher ist, die Dinge selbst zu erledigen.

"mount -t ntfs-3g /dev/sdb1 /media/Karen"

bindet das Gerät ein (wenn ich sie als erstes anschalte, heißt sie übriegens "sda1") und

"umount /media/Karen"

löst die Verbindung wieder. Irgendwie geht das doch genau so schnell wie dreimal klicken.

Sonntag, 9. September 2007

Anfang oder Ende des kreativen Wahnsinns?

Was habe ich da nur angefangen? Gut das Ergebnis kann sich sehen bzw. hören lassen, aber der Weg dahin war sehr sehr steinig. Ich habe heute meine externe Soundkarte in Betrieb genommen. Erstmal musste ich mich ein wenig in das ALSA-Soundsystem einarbeiten und dann ein entsprechendes Kernelmodul über die modeprobe.conf in das System einbinden. Dabei hatte ich dann die modprobe.d ganz ungewollt ausgebunden. Wenn Sie jetzt kein Wort verstehen, macht das nichts, Sie können aber erahnen, wie gut es mir heute morgen ging. Und dann gab das Gerät um 14:30 immer noch keinen Mux von sich. Zeit für einen Mittagsschlaf. Danach fiel ich dann auf den Gedanken, nicht weiter zu versuchen, dass Gerät nicht direkt via ALSA anzusprechen, sondern ein relativ mächtiges Soundsystem dazwischen zu schalten. Es heißt JACK. Ich hatte - Gott sei Dank - schon einmal davon gelesen, als ich mich einmal einführend über Audioediting unter Linux informierte. Installiert war JACK sowieso schon, ich musste es "nur noch" einrichten. Dabei muss man ihm ersteinmal mitteilen, dass die Soundkarte nicht - wie üblich - mit 44.100 Hz samplet, sondern - man musste ja was anständiges kaufen - mit 48.000 Hz. Dass sie mit 24 anstatt 16 Bit ihr Signal ausliefert, gab freundlicher Weise ALSA an JACK weiter. Dann musste ausprobiert werden, wie viele Frames pro Sekunde zwischen Soundkarte und Computer ausgetauscht werden sollten, außerdem musste ich an einem Intervall rumschrauben, das ich bis jetzt noch nicht durchschaut habe. Und dann gab sie Töne von sich.

Und wie kommen die Töne in den Computer? Die Audiorekorder-Lage unter Linux finde ich äußerst bescheiden. Es gibt viele Projekte, die mir die Eierlegende-Wollmilch-Sau anbieten, aber einen einfachen Audiorekorder mit einer gescheiten Pegelanzeige, der JACK-kompatibel ist (also die Signale von dieser Softwareschnittstelle abgreift), den habe ich nicht gefunden. Bis auf eine Ausnahe: Ardour. Aber diese Software als "Audiorekorder" zu bezeichnen, ist eine absolute Unverschämtheit, also lasse ich es lieber. Es ist der Mercedes unter den Linux-Audioschnittsystemen und kooperiert bestens mit JACK, wenn man denn begriffen hat, wie die Signale durch den Master fließen. Eine Lektüre des englischen Handbuches ist da wohl nicht zu vermeiden. Wenn man zum richtigen Zeitpunkt das richtige Knöpfchen drückt, funktioniert alles, aber wehe man vergisst einen Regler und schaltet nicht von Aufnahme auf Wiedergabe um, dann kann man sich schon mal eine halbe Stunde fragen, was falsch gelaufen ist ...
Audacity, dem wohl populärsten Audiotool aus der freien Software-Szene, habe ich bereits am frühen Abend den Laufpass gegeben. Ich fand es schon unter Windows sch.... Trotz sorgfältiger Konfiguration (viele Möglichkeiten gab es da auch nicht), kommunizierte es nicht mit JACK und ohne JACK kann meine Soundkarte nicht. And so I had "a lot of fun".

Freitag, 7. September 2007

Ein Pinguin für Bertolt

... oder: Der Geschlagene wird erhöht.

Ich habe es getan. Ich habe ihn platt gemacht, den alten Bertolt. Er ist bei mir für die Audiobearbeitung und private Radiomitschnitte zuständig. Weil ich ihn dereinst schlug, verweigert er den mobilen Einsatz. Er kriegt bei leichten Erschütterungen immer Bildschirmzucken und Herz-Rythmus-Störungen. Aber im stationären Betrieb ist er immer noch spitze.

Die Installtion lief diesmal richtig glatt. Habe im Startmenü der Sidux Boot-CD "lang=DE" eingegeben und schon Lief die Sache rund. Die D-Link WLAN-Karte hieß zwar irgendwie "Orinoco", aber sie tut. Jetzt installiere ich gerade GNOME, dann geht es so langsam an die Audiofähigkeiten. Das heißt: Externe Soundkarte in Betrieb nehmen (ich hoffe, dass das vielleicht bereits während der Installation glatt gegangen ist), Rekorder- und Schnittsoftware installieren ...........

PS: So langsam, sollte ich hier vielleicht auch das Taggen einführen, damit man in Zukunft auch schnell nach "Anna" und "Bertolt" sortieren kann.

Dienstag, 4. September 2007

Verleitet WINE zum Faulenzen?

Eigentlich suchte ich nach einem einfachen Programm, um regelmäßig ein Backup meiner wichtigen Daten erstellen zu können. Dabei bin ich noch nicht ganz dem Sicherheitswahn verfallen, mir reicht es, wenn ich alles exakt zweimal habe, also einmal auf der guten Anna und dann auf Karen, meiner externen Festplatte. Unter Windows benutzte ich die Freeware PersonalBackup von Jürgen Rathlev. Das angenehme an diesem Programm: Es vergleicht sehr genau und zuverlässig, welche Dateien gelöscht wurden, welche neuen hinzukamen und welche verändert wurden. Es wird also nicht jedesmal alles neu kopiert, sondern nur die Dateien, an denen wirklich was verändert wurde, werden ausgetauscht, hinzugefügt oder gelöscht, kurz: die Verzeichnisse auf Anna und Karen werden synchronisiert. So ein Tool suchte ich nun auch für Linux. Stattdessen bekam ich zahlreiche Belehrungen über Sicherheitsstrategien etc. etc. Manchmal scheißt die werte Linux-Community extrem klug.

Inzwischen bin ich ja der Meinung, dass die ganze Sache relativ einfach mit "Bordmitteln" zu lösen sein müssste. Ich denke da z.B. an ein kleines Bash-Script, das die oben beschriebenen Faktoren für jede Datei abfragt und dann austauscht, löscht oder hinzufügt. Vielleicht gibt es sowas wie synchronisieren sogar im Konquerror oder Nautilus. Mein heutiger Weg war jedoch ein anderer:

Screenshot: Personal Backup
Nun verstehen Sie auch die Überschrift.

Hallo WINDOWS

Auf manche Programme kann ich einfach nicht verzichten. Dazu gehört beispielsweise der Katalog der Westdeutschen Blindenhörbücherei. Dieses Programm wird es wohl nie für Linux geben, da die Zielgruppe ohnehin sehr klein ist. Gott sei Dank hat man es jedoch so einfach programmiert, dass es ohne Probleme via wine unter Linux gestartet werden kann.
Screenshot der Software WBHWin der Westdeutschen Blindenhörbücherei
Der nächste Kandidat hieß "Digitale Bibliothek". Unter dieser Oberfläche habe ich eine Umfangreiche Lyriksammlung über mehrere Jahrhunderte angeschafft, ach ja und dass mir hier jetzt keiner mit dem Projekt Gutenberg oder so kommt. Ich mag halt gerne fehlerfreie Primärtexte. Und aus diesem Werk kann ich - im Gegensatz zu Gutenberg - in wissenschaftlichen Arbeiten auch zitieren. Und was soll ich sagen, ...
Screenshot: Digitale Bibliothek
... es klappt!
Derzeit arbeite ich schwer an der Nutzbarmachung der digitalen Version von Kindlers Literaturlexikon. Das gute Programm benötigt irgendein ominöses Microsoft Datenbankformat, das unter wine so nicht zur Verfügung steht. Aber wie ich bereits öfters erwähnte: Mühsam ernährt sich das ... Sie wissen schon.

Freitag, 31. August 2007

Minden hilft wenn Mannheim versagt

Screenshot der OfficeBibliothek
Wie ich hier ja nun oft genug niederschrieb, waren die Mannheimer Deppen nicht bereit, mir ein simples Debian-Paket ihrer Light-Version der Office Bibliothek zu liefern. Aus Minden erfuhr ich, es gebe da ein kleines Tool namens "alien", dass RPM-Pakete in Debian-Pakete umarbeitet. Allein, auf meiner Anna tat das Tool nicht und spuckte Fehlermeldungen aus, mit denen ich nun wirklich nicht mehr klar kam. Ich sandte mein Problem zu den helfenden Händen an der Weser. Wie groß war meine Freude, als ich Tags darauf eine E-Mail mit dem so sehr ersehnten Paket im Anhang fand. Das Ergebnis sehen sie oben.

Dienstag, 28. August 2007

DUDEN - Hotline fragen und scheitern

Ich fühle mich vereimert. Es gibt - auf offiziellem Weg - keine Möglichkeit, an ein Debian-Paket für die Office-Bibliothek zu kommen, es sei den man kauft sich einen neuen Titel aus der Reihe. Was hat es dann zu bedeuten wenn auf www.officebibliothek.de steht:

Wir empfehlen allen Benutzern der PC-Bibliothek beizeiten auf die neue Office-Bibliothek zu migrieren. Die aktuellste Version der Software finden Sie als kostenlosen Download für alle drei Betriebssysteme auf www.office-bibliothek.de.


Doch zum Download, wie unten bereits beschrieben, gibt es nur ein rpm-Paket. Und das meckert gewaltig. Meine Hoffnung wäre, dass ich mit einem DEBIAN-Paket die Abhängigkeiten automatisch afulösen könnte. Recherchiert man ein wenig im Netz, dann erfährt man, dass auf den im Handel erhältlichen CD-ROMs Pakete für DEBIAN und UBUNTU zu haben sind. Warum nicht im Netz?

Da wusste die freundliche Dame (wirklich nicht ironisch gemeint) von der Hotline eine Antwort: Über das Netz werde nur die sogenannte EXPRESS-Version der Office-Bibliothek verteilt. Der fehlten ein par Funktionen (z.B. Leuchtstifte etc.). Auf den CD-ROMs im Handel gäbe es die volle Version. Offensichtlich findet man es bei Meyers, Duden und Langenscheidt überflüssig Leute zu unterstützen, die nichts neues kaufen wollen. Nehmen wir aber mal zwei Titel, die ich besitze: Das Universalwörterbuch und das Fremdwörterbuch; beide habe ich in den derzeit aktuellen Auflagen nur mit dem Schönheitsfehler, dass meine Software noch PC- und nicht Office-Bibliothek heißt. Ich überlege ernsthaft, noch ein wenig Energie in WINE zu stecken, und so die alte PC-Bibliothek in einer Windows-Emulation zum Laufen zu kriegen.

Montag, 27. August 2007

DUDEN - Ich glaub' es hackt!

Nach langer Recherche auf den oft verwirrenden Netzseiten des DUDEN-Verlages fand ich schließlich heraus, dass ich mir die Software der neuen "Office Bibliothek" angeblich(!) kostenlos herunterladen kann, so dass ich meine alten Titel weiter benutzen kann. Ich fand dann schließlich ein so genanntes "Update" und gehe mal davon aus, dass es die komplette Software enthält, denn etwas anderes war nicht zu haben. Doch bereits während des Ladens der Datei staunte ich Bauklötze: RPM? Gibt es das immer noch. Das war damals schon zu SUSE 6.4-Zeiten so schlecht, dass uns immer davor graute, wenn wir es brauchten. Hey DUDEN, habt ihr schonmal was von DEBIAN und UBUNTU gehört? Und wie nicht anders zu erwarten, gab es dann den Großen Knall: rpm -i führte zu angeblich fehlenden Paketen:
/bin/sh wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
/bin/bash wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.1) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.1.2) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.1.3) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.2) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libc.so.6(GLIBC_2.3) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libdl.so.2 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libdl.so.2(GLIBC_2.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libdl.so.2(GLIBC_2.1) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libfontconfig.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libfreetype.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libgcc_s.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libgcc_s.so.1(GCC_3.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libgcc_s.so.1(GLIBC_2.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libICE.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libm.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libm.so.6(GLIBC_2.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libm.so.6(GLIBC_2.1) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libm.so.6(GLIBC_2.2) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpng.so.3 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpthread.so.0 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpthread.so.0(GLIBC_2.0) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpthread.so.0(GLIBC_2.1) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpthread.so.0(GLIBC_2.2) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libpthread.so.0(GLIBC_2.3.2) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libSM.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libstdc++.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libstdc++.so.6(CXXABI_1.3) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libstdc++.so.6(GLIBCXX_3.4) wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libX11.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXcursor.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXext.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXinerama.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXi.so.6 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXrandr.so.2 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libXrender.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386
libz.so.1 wird benötigt von officebib-4.1.0-4.i386


Nee, is klar. Bereits die ersten beiden Zeilen geben mir Rätsel auf. Natürlich habe ich eine Bash. Die liegt halt vermutlich wo anders. Die Existenz von Paketen muss sich doch wohl auch anders als über absolute Pfade erfragen lassen. Ich will ein DEBIAN-Paket. Schließlich habe ich für die Titel Fremdwörterbuch, Universalwörterbuch, Taschenwörterbuch Englisch-Deutsch, Neue Deutsche Rechtschreibung seiner Zeit mal viel Geld auf den Tisch gelegt. Ich glaube ich rufe morgen mal die Hotline an, ob die mir helfen können. Bericht folgt ....

Donnerstag, 23. August 2007

Verlässt Anna Babylon?

Es hat ganz den Anschein. Sollten unsere Kommunikationsschwierigkeiten so langsam ein Ende haben? Ich rede Deutsch, sie mal Englisch mal Deutsch, aber vor allem weiß man nie, in welcher Sprache man sie anzusprechen hat: Hätte die Dame heute gerne die deutsche oder die englische Tastatur.
Da musste sich erst jemand aus dem fernen Minden (Westfalen) melden, damit sie überzeugt werden konnte. Sein Rat: Zwing sie, sich eindeutig zu äußern, stelle also die Frage "echo $LANG". Hier unsere kurze Unterhaltung:

Bild zeigt die einen Bildschirmausschnitt auf dem  steht "en_US UTF-8"

Da wusste ich wenigstens, in was für Zungen sie sprach. Nächster Ratschlag: Gehirnwäsche. Klingt sicherlich sehr hart, bitte beachten Sie jedoch: Sie ist eine Laptorin, kein Lebewesen. Einer dieser Befehle zur Gehirnwäsche unter Debian-Linux lautet "dpkg-reconfigure" und da es bei mir um die Sprache ging ergänzte ich "locales". Doch Anna weigerte sich hartnäckig. Etwas wie "locales" kenne sie nicht." Also verpasste ich ihr einen Sprachkurs in zwei Minuten, lud also das entsprechende Debian-Paket herunter. Erneut "dpkg-reconfigure locales" und ... sie streckte die Waffen.

Bildschirmfoto zeigt das Fenster des Programms dpkg-reconfigure. Gewählt sind die deutschen Spracheinstellungen.

Jetzt zwang ich sie Deutsch zu sprechen; sie hatte keine Chance.

Bildschirmfoto: "de_DE UTF-8"

Und immer noch wehrt sie sich mit Bildschirmausgaben und Konfigurationsdateien, die ich noch(!) nicht kenne. Aber warte bis ich in die Tiefen des X-Servers, GDM (Gnome Desktop Maneger) und KDM (dat gleiche für KDE) abgestiegen bin. Dann reden wir nicht mehr Englisch, auch nicht Deutsch: Dann reden wir Tacheles.

Dienstag, 21. August 2007

Scannen und Drucken

Kurz und gut: Erledigt, nichts weiter ... ein Kinderspiel. Naja nicht ganz. Und bleiben wir bei der Wahrheit, die Installation des Laserdruckers habe ich nicht verstanden; grob nachvollzogen und in die Konsole kopiert.

Los ging es mit meinem guten alten OfficeJet R45. Das war wirklich ein Kinderspiel. Ich rief einfach das KDE-Kontrollzentrum auf, sagte neuen Drucker installieren und nach ein paar Klicks bekam ich folgendes Bild:



Das passte alles so schön zusammen, dass ich mein Glück kaum glauben mochte. Aber auf den ersten Blick scheint alles zu funktionieren.

Der zweite Drucker ist an einen Windowsrechner im Nebenzimmer angeschlossen. Um diesen zu finden musste ich ein wenig mit dem Windows-XP-Gast-Konto experimentieren. Aber danach lief es gut. Allerdings musste natürlich noch ein Druckertreiber (für Brother HL 2030) installiert werden. Hier danke ich recht herzlich dem Autor des Blogs zeemans Küstengemurmel für die wunderbare Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Und dann führte ich fast einen Freudentanz auf. Nicht nur das beide Drucker hier Hauptgeschäft ausführten, nein Annas Tux war auch aufgefallen, das der OfficeJet R45 auch ein Scanner ist. Ich musste einfach nur den "Scan"-Knopf drücken und schon schnurrte er vor sich hin. Ein Pappenstiel gegen die Installation der externen Festplatte.